Aus dem Badischen kam Gerd Birsner nach Bosen. Ein Tausendsassa in Sachen Kreativität.
Gerd Birsner
Leben und Werk
Er ist nicht nur Mundart-Liedermacher, er arbeitet außerdem als Journalist, Rundfunkmoderator, Filmemacher (SWR), Musikverleger und als Kommunalpolitiker war er 20 Jahre lang Ortsvorsteher im Badischen Diersheim. Gerd Birsner, Jahrgang 1953, Autor & Musiker aus dem südlichen Mittelbaden, beschäftigt sich seit Beginn seines Studiums in Mannheim (1976) mit Mundart, denn dort ist ihm aufgefallen, dass, we andersch babbelt, auch interessant sein kann für Eingeborene (J). Seither hatte er bei und mit seinen Liedern den Akzent auf den Akzent gesetzt: Gerd Birsner oder – besser – „de Birsnergerd“ ist ein lang und breit gewachsener, wortgewandter, waschechter Badener mit literarischem und musikalischem Schlitz im Ohr. Der Ohren-Schlitz, der war schon immer da und wohl auch daran schuld, dass er‘s unter anderem zum ersten Kleinkunstpreisträger in Baden-Württemberg und 20 Jahr lang zum Dierschmer Ortsrumsteher gebracht hat. Er war Schulversager auf dem Technischen Gymnasium in Offenburg, und er war – fast unglaublich – mal Kreis-Vizemeister im Hochsprung in der Jugend B, er war Radio - und Fernsehmoderator beim SDR – letzteres allerdings nur so lange, bis sie den Flachbildschirm eingeführt hatten, denn ab da hatte er nicht mehr ganz reingepasst. Dafür hat er allerdings – so sagt er selber – viel Platz geschaffen für seine inneren Werte. Er schreibt Texte & vor allem aber (Mundart-)Lieder. Die meisten für sich, aber auch für andere, geht alleine oder mit kleiner, feiner Besetzung auf Tour und fasziniert mit feinfühligem Humor und einem geschärften Blick für den Wahnsinn des Alltags. Mit spitzer Feder schreibt er seine gern gelesene wöchentliche Kolumne in der heimischePresse, er macht aber auch Filme und mundart(l)ige Beiträge für die Samstagssendung von SWR 4 aus Freiburg. Nebenbei hilft seiner liebreizenden Gattin, im Schuhhaus Wickers in Kehl Schlabbe zu verkaufe. Und wenn er nicht gerade mal wieder auf der Bühne steht, krault er abends neben Gine auch Schlabbe, seinen Haus-Zerberus (beziehungsweise Haus-Koyoten). Gerd Birsner ist eine Marke für sich ... und einer, der wachen Auges und mit spitzer Feder durch das badische Leben und den ganz normalen alltäglichen Wahnsinngeistert. Und er ist einer, der gut und gern Gitarre und mit Worten spielt … Über das Symposium schreibt Getrd Birsner: „Schön war’s. Natürlich. Mehr als ein „Hauch“ Mensch-Sein habe ich da- völlig unge“wachs“t gespürt, Respekt vor meinem Schaffen und mein Respekt vor dem Schaffen der Kollegen. Weniger schön war, dass meine Liebreizende (Gattin) vor lauter Gram, dass ich ihr für eine Woche entzogen wurde, (Achtung Fakenews!! )ihren Kummer in französischem Rotwein zu ertränken versuchte –. Es gelang ihr sogar äußerst nachhaltig: ihren Führerschein hatte sie erst gut eineinhalb Jahre später wiederbekommen … (J) Ich hatte übrigens auch das Glück, nebst Schlabbe, meinem Haus-Kojoten anreisen zu dürfen. Der hatte dort auch gleich prompt einen Doppelgänger gefunden. Musikalisch war es eine Offenbarung – endlich mal Zeit und Musik zum Texten, Komponieren und Arrangieren – gerade auch mit Kollege Bühren und den beiden anderen Kollegen. Auch das Konzert (mit Gerd --- und den anderen) war sehr nett. Gerne mal wider, gell .....Veröffentlichungen (Auswahl)
Erste LP 1979 „Schwindelfrei“ erschienen bei Stockfisch (SF5026) danach Gründung des Plattenlabels SCHNOOG (LC8992) gleich mit der ersten eigenen LP (1984) „Dreikäseshochs & Lufti-Küsse“ Preis der deutschen Schallplattenkritik (Vierteljahresliste) Darüber hinaus Mitwirkung bei etlichen Samplers und Compilations, so unter anderem bei und im Bereich Kleinkunst, akustische Musik, Liedermacher so etwa 100 CDs mit anderen Künstlern und Musikern produziert und veröffentlicht. Außerdem ist der Name Birsner regional auch Synonym geworden für das Schreiben und die Regieführung mehrerer Musicals für große Dorfjubiläen und das Schreiben der Mini-Muiscals für Kinder (alljährlich etwa 15 Min.) beim größten Adventskalender der Welt in Gengenbach.Beiträge zum Symposium
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Wenn de Babbe in de Schlabbe
Am linke Fuß en Schlabbe, am rechte Fuß en Schlabbe,
So läßt's sich am beschte dabbe am Samstagoowe in de Rappe
Und so passiert's oft und es tut so gut, wenn de Babbe in de Schlabbe in de Rappe dappe duut Willst Du echte Männer sehn so mußt Du oowends in den Rappen gehen Die hen an jedem Fuß en Schlabbe, das macht pro Nase zwei Und unterm Stammtisch ist kaum noch ein Schlabbeparkplatz frei Doch des isch grad egal, denn s tut trotzdem gut, wenn de Babbe mit de Schlabbe in de Rappe dappe duut Und kriegen wir in de Schlabbe kalte Zeh, so tut uns das höchstens auf dem Hinweg weh
Denn auf dem Heimweg merkt de Rappeschlabber bald, So ein Schlabbee gibt halt Halt! Und so passiert's oft und es tut so gut Daß de Pappe in de Schlabbe in de Rappe dabbe duut Und hescht Du kein Päärle Schlabbe, um dodemit in de Rappe zu dappe, Hab' keine Angst, bedient wirst auch du, in de Gummistiefel oder in de Stöckelschuh. Und so passiert's oft und es tut so gut, Wenn de Babbe in de Schlabbe in de Rappe dabbe duut Babbe mid de Schlabbe: https://www.youtube.com/watch?v=0TsgTK-uDCo -
Mühlenlied am Abschlussabend
Es klappert die Mühle am rauschenden Bosbach wo ich morgen früh mich schon wieder losmach doch heut zum Finale, da singen wir alle //:und bringen ein Ständel, dem Landkreis Sankt Wendel.:// Mit Herrn Willi Schäfer fuhren über die Käffer. Manchmal fuhr auch dezent, der Herr Dezernent. Er erklärte und hauchte, warum er so viel rauchte. //:Sein Herz ist in Brand fürs Sankt Wendeler Land!:// Wie ein Pyroman, steckte er uns an. So nahe der Nahe brachte er uns viel nahe. Er zeigte Kapellen, vom See dort die Wellen, //:und Landrat Recktenwald, der dies alles bezahlt.:// Mit dem Kopfhörer an, da stand die Susann. Das Micro steht ihr gut, wenn sie uns interviewt. So schief wir auch singen, der SR wird’s schon bringen. Und wer schickt‘s on Air? Manfred unser Techniker.