Zum Hauptinhalt springen

Mundartsymposium Bosener Mühle

  • Kulturgut Mundart
    • Die Bedeutung der Mundart
    • Mundarten im Saarland
    • Hunsrücker Mundart in Brasilien
    • Pennsylvania Dutch
    • Das erste Mundartsymposium in der Bosener Mühle
    • Neue Impulse für die Mundart
    • Die Bosener Gruppe
    • Ausblicke
    • Saarländischer Mundartpreis
    • Grußworte zum Jubiläum 2017
  • 30 Jahre Symposium
    • 1993 bis 1997
      • 1993
      • 1994
      • 1995
      • 1996
      • 1997
    • 1998 bis 2002
      • 1998
      • 1999
      • 2000
      • 2001
      • 2002
    • 2003 bis 2007
      • 2003
      • 2004
      • 2005
      • 2006
      • 2007
    • 2008 bis 2012
      • 2008
      • 2009
      • 2010
      • 2011
      • 2012
    • 2013 bis 2017
      • 2013
      • 2014
      • 2015
      • 2016
      • 2017
    • 2018 bis 2022
      • 2018
      • 2019
      • 2020
      • 2021
      • 2022
    • 2023 und 2024
      • 2023
      • 2024
  • Alle Autoren
  • Kontakt
    • Kontaktformular
    • Anfahrt
    • Impressum
    • Datenschutz
  • Die Bedeutung der Mundart
  • Mundarten im Saarland
  • Hunsrücker Mundart in Brasilien
  • Pennsylvania Dutch
  • Das erste Mundartsymposium in der Bosener Mühle
  • Neue Impulse für die Mundart
  • Die Bosener Gruppe
  • Ausblicke
  • Saarländischer Mundartpreis
  • Grußworte zum Jubiläum 2017

Ausblicke

von Georg Fox

Zu den Aktivposten der Mundartarbeit im Saarland in den letzten 25 Jahren gehören auch die Bemühungen anderer Gruppierungen, so etwa die Veranstaltungen und die Publikation „Mundart-Post“ des Mundartvereins und die Schaffung einer ständigen Kolumne in der Saarbrücker Zeitung (von 2004-2014 und jetzt wieder ab 2017) Bisher gehörten vier der sechs dort schreibenden Autoren zur Bosener Gruppe, seit 2017 sind alle schreibenden Autoren zugleich Mitglieder der Bosener Gruppe). Ähnlich wie dem Mundartabend im Rundfunk geht es also auch in den Printmedien: Mundart wird schon einmal etwas zur Seite gedrängt. Die Mundartkolumne der SZ wurde 2014 nach 10 Jahren eingestellt, jetzt aber 2017 wieder neu ins Programm aufgenommen. Es gibt immer ein Auf und ein Ab. Im Rundfunk gibt es auch keine breite Darstellung von Lesungen, von Kurzgeschichten oder von Mundart-Hörspielen mehr. Die Zeiten der vielen neuen Rundfunkbeiträgen wie Hörspiele oder Fortsetzungsgeschichten („Das Scheesewäänsche“, „Hiwwe unn driwwe“ oder „Lyoner II antwortet nicht“) sind vorbei. Man versucht heute, durch einzelne kleiner Häppchen Comedy auf der Mundartebene zu bieten. Aber es gibt auch neue Initiativen: Die Mundartnachrichten täglich sind ein Versuch, doch wird deutlich, dass es bisweilen an geeigneten Sprechern mangelt. Der Wochenrückblick von Siegfried Lambert scheint mir noch am ehesten gelungen, um mundartliche Gegenwartsbezüge authentisch zu realisieren. Und Alexander M. Groß verdeutlicht durch die Aktion „Mundartworterklärung“ im Rundfunk sicher einen interessanten Aspekt von Sprache, wo er etymologisch die Herkunft von Ausdrücken der Mundart erläutert. Im Fernsehen ist es ähnlich. Mundarttheater wird allenfalls im Spätprogramm als Wiederholung geliefert: Komödienstadl, Ohnesorg-Theater gibt es auch auf der großen bundesweiten Fernsehbühne nicht mehr als Mundartsprache wird allenfalls in Fernsehspielen als kleine Beigabe in eventuell einer Rolle unter vielen als Mittel verstanden, um einem Stück ein bisschen Bodenhaftung zu verschaffen. Literarisches Theater mit Mundart findet selten mehr statt. Comedy ist angesagt (Hannes und der Bürgermeister), das Saarland selbst hat auch in den dritten Fernsehprogrammen so gut wie keine Chance. Allenfalls  Gerd Dudenhöfer läuft noch in einer ständigen Wiederholungsschleife.   Die vielen Außentermine des Rundfunks sind reduziert zugunsten einiger Leuchttürme der Mundart wie z.B. die Lokschuppenveranstaltung in Dillingen „Bei uns dehemm“ mit Hans-Walter Lorang und Susanne Wachs als Ankermann und –frau. Dann gibt es weitere Comedy-Veranstaltungen, wo Nachwuchsbespaßer ihre Chance bekommen. Tag der Muttersprache Eine neue Initiative wurde in der Aktion „Rettet die Mundart“. Die Assoziation des untergehenden Schiffes ist unausweichlich, wenn man schon eine Rettungsaktion initiiert. Es ist aber eine eher gelungene Form, um die Menschen wieder zu den typischen Mundartwörtern zurückzuführen. Warum ist diese Aktion so wertvoll? Sie beschäftigt zunächst einmal breite Schichten der Bevölkerung, die alle durch einen Beitrag etwas tun können für die Mundart. Das Sammeln von Einzelwörtern, die „gerettet“ werden müssten, schafft eine Verbundenheit zwischen Menschen und bindet sie ein in eine gemeinsame Aufgabe. Zugleich macht die Aktion bewusst, dass jedes einzelne Wort als „wertvoll“ gelten kann. Auch hier ist der Rundfunk federführend und begleitet das Thema mit einer öffentlichen Aufzeichnung am „Tag der Muttersprache“. Zusätzlich engagierten sich Prominente für diese Aktion, was einer enormen Aufwertung der Mundart auch „als Sprache der gehobenen Schicht“ entgegenkommt. Schreibkreise / Schriebschdubb haben sich installiert, welche der Mundartliteratur Impulse verleihen wollen, indem die Sprache verschriftet und neue Texte entworfen werden. Irgendwie hat man insgesamt den Eindruck, dass die Mundartpflege und die öffentliche Wertschätzung der Mundart gewissen Wellenbewegungen unterworfen ist. Mal ist man völlig verzückt und kann nicht genug davon kriegen, mal stellt man die Mundart in eine Ecke, wo sie ein Nischendasein fristet. Heute profitiert man eher aus den Produktionen der Vergangenheit als dass neue Produktionen eine Chance haben.     Zukunftsideen Welche Ideen für die Zukunft gibt es? Ich denke, es müsste ein Mundartarchiv geschaffen werden. Darin sollten authentische Texte und deren Hörbeispiele gesammelt werden. Dazu gehört, dass der Rundfunk zu diesem Archiv beisteuert ähnlich wie die Zeitung zum Zeitungsmuseum. Man muss dabei auch daran denken, dass im Rundfunk die alten Bandmaschinen ausgedient haben. Bald wird es nicht mehr möglich sein, Tonbänder abzuspielen, selbst wenn es sie noch gibt. Es müsste auch möglich sein, die Mundart verstärkt in den Schulen zu pflegen. Es wäre demnach durchaus denkbar, dass es „Arbeitsgemeinschaften Mundart“ an Grundschulen, Gesamtschulen, Gymnasien oder Realschulen gibt. Die Mundartliteratur müsste in die neu entstehende Internet-Plattform Literatur-Saarland eingebunden werden. Ein wichtiger Punkt wäre für mich auch, dass im Fernsehen so – wie es im Rundfunk am Freitagabend möglich ist - die Mundart eine richtige „Heimat“ bekommt.  Es müsste möglich sein, einen Sendeplatz für die Mundart zu reservieren, der die beiden wichtigen Regionalsprachen des Saarlandes zu Wort kommen lässt. Ich denke mir, dass dies ein literarischer Sendeplatz sein sollte, wo man auch einmal ohne musikalisches Element ein Hörspiel, eine Erzählung, Gedichte oder eine Diskussion über Mundart verbreiten könnte. Heute herrscht der Drang am Sender vor, in 2-3-Minuten-Häppchen alles abzuhandeln. Wenn eine Buchbetrachtung wie „Fragen an den Autor“ es schafft, eine Stunde Wortbeiträge zu senden, warum sollte dies nicht auch in der Mundart einmal pro Woche denkbar sein. Auch könnte ich mir die Schaffung eines literarischen Mundartweges durch das ganze Saarland vorstellen oder den Weg durch eine Stadt oder Ortschaft zu schaffen als Würdigung der vielen einzelnen Talente in der Sprachlandschaft. Dies sind nur einige Beispiele und Ideen. Man kann zusammenfassend sagen: Ausgehend von einem Mundartwettbewerb, über das Bosener Symposium hin zur Bosener Gruppe und zu einem Mundartverein haben Mundarten im Saarland in den letzten 20 Jahren eher eine positive Entwicklung genommen. Wir sind natürlich nie auf einem Gipfel angekommen, manchmal scheint es auch, dass wir hinter jedem Berg einen noch höheren Gipfel sehen, den wir erklimmen könnten. Augenblicklich ist es aber eher das Durchschreiten einer Talebene. Wichtig werden immer Menschen bleiben, die die Mundart lebendig halten, die es zu ihrer Passion machen, der Mundart eine Stimme zu geben.

Sankt Wendeler Land Touristik
Eigenbetrieb Touristik & Freizeit Sankt Wendeler Land

Am Seehafen 1
66625 Nohfelden-Bosen
Telefon 06851 801-8000
tourist-info@bostalsee.de

www.sankt-wendeler-land.de

Datenschutz

Inhalte anzeigen