1939 in Tansania geboren, aufgewachsen in Bookholzberg/Oldenburg, Lehrling und Angestellter, danach Abitur, Studium in Hamburg, Lehrer, Lehrerfortbildner am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, Studiendirektor a.D., Mitglied der Redaktion des „Quickbom, der Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur“ (in Hamburg seit 1904). Lehraufträge für Niederdeutsch an der Universität Hamburg.
Bolko Bullerdieck
Leben und Werk
Bolko Bullerdiek hat für die Verlage Diesterweg, Klett, Gehlen Bücher für den Deutschunterricht verfasst oder daran mitgearbeitet. Er hat ein Buch veröffentlicht mit hochdeutschen Erzählungen („Flattern auf grünem Granit“, Erzählungen, Rostock 1997, Hinstorff) und eine Reihe plattdeutscher Bücher:Auszeichnungen (Auswahl)
- 1993 Freudenthaipreis; 1995 Fritz-Reuter-Preis der Hamburger Alfred Toepfer-Stiftung; 2000 erster Preis (2010 fünfter; 2014 dritter) im Erzählwettbewerb des NDR „Verteil doch mal“, 2016 Borsla-Preis.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Veröffentlichungen als Autor:- „Blangenbi - und doch weit weg“, Lyrik: hoch und platt, Hamburg 1989 (Quickbom)
- „Tohuus un annerwegens“, Prosa, Rostock 1991 (Hinstorff)
- „Windhaken“, Geschichten ut uns Tiet, Rostock 1993 (Hinstorff) • „Distelblöden“, Satiren und Glossen, Rostock 1995 (Hinstorff)
- „Buten is dat koolt, Geschichten ton Opwarmen“^ Hamburg 2006 (Quickbom)
- „Vor dien egen Döör“, Geschichten ut uns Tiet, Hamburg 2009 (Quickbom)
- „Fundsoken“, Geschichten von güstem un vondoog, Hamburg 2014 (Quickbom)
- „Grimms Märchen - plattdüütsch verteilt“, Hamburg 1993 (Quickbom)
- „Grimms weitere Märchen - plattdüütsch verteilt, Hamburg 1995 (Quickborn)
- „Koppheister“, Platt för Lütt un Groot, Hamburg 2001 (Quickbom)
- (zus.mit D.Römmer) „Swartsuer - Ton Grasen, Graveki, Grienen“, Rostock 2002 (Hinstorff)
- „Schrievwark“, Plattdeutsche Literatur, ein Lese- und Hörbuch mit zwei CDs, Hamburg 2004)
- (zus. mit Ingrid Straumer) „Plattdütsch Land“, 1915-2015 in Geschichten un Gedichten, Hamburg 2015 (Quickbom) –
- Texte von Bolko Bullerdieck sind in verschiedenen Anthologien enthalten, z.B. in „Dat Land so free un wiet. 150 Jahre niederdeutsche Literatur“, Hoffmann und Campe 2006; „Dat groote plattdüütsche Leesbook“(1996) un „Dat groote Smusterbook“(2000), Quickbom Verlag
Beiträge zum Symposium
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Leo Kornbrust sien Oog
An de Stråt för‘n Freden
von Paris bit Moskau
op de Höög von Oberlöstern
reckt siek
Kornbrust sien Oog
in den Heven
Granit ut fief Kontinente
Ehr Klöör
ännert siek
bi Regen un Sünn
De Dörblick blifft
Kannst kieken
un begriepen:
dat gifft jümmer
noch en anner Siet
twüschen Himmel
un Eer Leo Kronbrusts Auge
An der Straße des Friedes
von Paris bis Moskau
auf der Höhe von Oberlöstern
reckt sich
Kornbrusts Auge
in den Himmel
Granit aus fünf Kontinenten
Ihre Farbe
ändert sich
bei Regen und Sonne
Der Durchblick bleibt
Kannst gucken
und begreifen
es gibt immer
noch eine andere Seite
zwischen Himmel
und Erde -
In den Obertaler Brook
Fichten un Mountainbiker
maracht sik af
um den Platz
an de Sünn
De Böken
drågt vondåg
licht gröön
In de Feern lücht
dat Bruutkleed
von Kasbeern
Grenzsteen
twüschen Düütschland
un Saarland
En Rudel Wildswien
öövt
een achter den annern
för de Mai-Demo
Blots de Keiler
tögert
wat he de Minschen
eernst nehmen schall
Denn erkennt he
Schrievdischdoer
un löppt
achter dat Rudel her
En Rehbuck
op de Flucht
Wi seht nüms
wo he vör weglöppt
un snackt wedder
över Thomas Mann
un sien Kinner
över de ok Katia
ehr Hand nich
holen hett
De Rötel
dröömt in‘e Beek -
von Künstlerhannen
Dat Wåter wannert
Ick bliev
noch