1966 in Reutlingen geboren und in Pfullingen aufgewachsen, lebt und arbeitet heute als Kabarettist, Schriftsteller, Grafik-/WEB-Designer und »Maler« in Frickingen-Leustetten am Bodensee.
Sven Erik Sonntag
Leben und Werk
Seine Inspirationen bezieht er aus den verschiedenen Stationen und Facetten seines Lebens: Bereits als Schüler betätigte er sich als Software-Entwickler. Dem Studium der Feinwerktechnik schlossen sich erste Berufsjahre als freier Ingenieur an. Seinen künstlerischen Neigungen folgend, absolvierte Sonntag ein privates Schauspielstudium mit diversen Fortbildungen. Reisen und längere Aufenthalte insbesondere in Neuseeland, USA, Kanada und Afrika unternahm er stets mit einem satirisch wachen Auge für Mensch und Natur.Weitere Interessen: Kunst, Literatur, Fotografie, Philosophie, Religion und Mystik. Spielte er seit seiner Kindheit gerne mit Sprache, so begann er ab 1990 sich intensiver mit seiner schwäbischen Mundart zu beschäftigen. Er schaut dem Volk aufs Maul und verfasst (satirische) Lyrik, Aphorismen und Kurztexte.
Sonntags Büchlein enthält mehr als Wortspielereien... Und manches hat schon aphoristischen Charakter... Humor und Satire, Lyrik und Aphoristisches greifen bei Sonntag ineinander (Reutlinger Nachrichten) Erinnerungen an das Symposium
Es war einfach schön! - Das Kennenlernen der Kolleginnen, die Mühle, die Landschaft, die unzähligen Eindrücke… Obwohl eigentlich, nach all den Aktivitäten gar keine Zeit mehr war, entstanden viele Texte. Der Mundart Urlaub war einfach eine runde Sache.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Das Krakafunz – Geschichten für kleine und große Kinder, Eigenverlag (Schriftdeutsch) www.sven-sonntag.de/buecher/kinderbuecher/das-krakafunz.html Das Krakafunz ist eine Sammlung von Gedichten und kurzen Geschichten, nicht nur für Kinder, die zwischen 1990 und 1992 entstanden. Sie wurden in diesem Büchlein zusammengefasst, um sie endlich all jenen lieben Menschen zur Verfügung zu stellen, die mich zum Schreiben veranlasst hatten.
- Fläggaräädsch – Schwäbische Texte, Silberburg-Verlag Tübingen, 3-87407-242-8 www.sven-sonntag.de/buecher/mundart/flaeggaraeaedsch.html Schwäbisch zu schreiben heißt für Sven-Erik Sonntag: Seine Umwelt genau beobachten und sich eigene Gedanken machen über die Zeit, in der wir leben. Sonntag sinniert über den Begriff „Heimat“ und macht die Probleme des täglichen Mit- und Nebeneinanders genauso zu seinem Thema wie die hohe Politik im Bundestag.
- Aus em Hirnkäschtle – schwäbisch sinniert, Books on Demand Norderstedt, 3-8334-6629-4 www.sven-sonntag.de/buecher/mundart/aus-em-hirnkaeschtle.html Mit spitzer Feder porträtiert der schwäbische Wortakrobat und Sinnjongleur Sven-Erik Sonntag sein Schwabenland. Dabei setzt er fein beobachtete Details in Sprache um. Humor, Lyrik und Satire geben sich in seinem Hirnkästchen die Hand und verschmelzen augenzwinkernd zu mund.art die dann mit entlarvendem Witz aufs Papier gelangt. Neben amüsanten Wortspielen, überraschenden »Forschungsergebnissen« und satirischen Lebensberichten sind immer wieder leise, lyrische Stimmungsbilder zu finden.
Beiträge zum Symposium
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Erste Eindrücke...scheene aussichta
sonnaschai
glück en älle zälla
sogar dr schtumpf
vo sällem
aag‘sägta kiischaboom
vor dr mühle
sieht so aus
als müsst er
vor übermut
glei platza
nôô kommt oiner
der môô‘s wissa muass
an ex-mühladichter*
ond schwärmt
wia a klois kend
mit leuchtende auga
vo sällra woch
die môô mir
no vor ons häbed
mai
kenn‘s läba
kaum bieta
sait er
ond ischt halba weg
ja om hemmels willa
denk i
und wur blôich
was mach e nôô bloss
mid maine räschtliche
sächzich jôhr
_____
môô = wo
*Peter Eckert -
Der harte Kern wandert weiter...zom glück...
mir hätte ons
schiergar verloffa
zom glück
isch‘s saarland
soo kloi
dass mr schpäteschtens
nôch ra schtond
wieder uff am feschtland isch
-
Erste Eindrücke vom See ...
bostalsee
em bostalsee
isch‘s wasser
echt
drenn
d‘ fisch
send echt
drom
d‘ pflanza
echt
druf
d‘ boot
send echt
on
d‘luft
isch echt
‚s wetter
isch echt
ond
d‘ leut
send echt
drom
isch des künschtliche
mir echt
egal
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saarländer phö-nixe*
mundart schreiba
preis g‘wenna
schprôôch liega lassa
zwanzich jôhr
am bostalsee
so schprudelfrisch
mund-artig ufftaucha
dass es wälla schlaed
bis en‘d bosener gruppe
die saarländer phö-nixe
isch gar et so »klein«
wia se hôisst...
_____
*Karin Klein -
Tanz in den Mai … Môiafeuer
donkl wird‘s
buaba ond mädla
aus em dorf
schtandet om‘s holz rom
kalt wird‘s
se schlupfet zamma
dôô gôht‘s
feuer ôô
em wiesle
wird‘s hôiss
d‘ schtecka
fanget feuer
langsam
schteigt‘s ruff
greift
om sich
von oim
zom andra
a wahre
freud
tanza
em feuer
nôô
lôôd‘s nôch
wird klôiner
gôht aus
soodele
hôim
hoffentlich
isch nix ôôbrennt
-
Mundartdichter Symposium
a badwann
voll zeit
en volle
ôimer
über da alltag
naaleera
on
zugucka
wia äller
schtress
em bostalsee
vrschlupft.