Er wurde 1945 in Sindelfingen geboren und ist in Böblingen aufgewachsen. Hanno Kluge wohnt in Böblingen – Dagersheim und im Südschwarzwald. Nach Gymnasium absolviert er ein Pädagogikstudium, anschließend Studium der Sonderpädagogik. Von 1972 bis 2004 ist er Lehrer an der Sprachheilschule Sindelfingen.
Hanno Kluge
Leben und Werk
Über den Autor:„Man braucht nicht einmal eine ganze Hand, um die schwäbischen Mundartautoren aufzuzählen, die wirklich Lyrik schreiben können.
Hanno Kluge gehört zu ihnen.“
Prof. Dr. Norbert Feinäugle
Seit Juli 2005 bis Juli 2015 Käsreiter-Kolumne in der Samstagsausgabe der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung unter dem Titel „Auf gut schwäbisch Erinnerungen an das Symposium:
In der Erinnerung erscheint mir das Mundart-Symposium Bosener Mühle wie ein Gesamtkunstwerk, zusammengesetzt aus lauter kleinen Mosaiksteinen, von denen jeder einzelne aber einen Höhepunkt für sich darstellt. Die eindrücklichsten Mosaiksteine in diesem gesamten Bild sind: Die intensive, manchmal konträre, aber jederzeit harmonische Auseinandersetzung unter den Teilnehmern. Die großartige Begleitung und Betreuung während der ganzen Zeit durch Martina, Susanne und Harry. Das Kennenlernen der Region bei Spaziergängen und Ausflugsfahrten. Die Interviews und der Besuch beim Saarländischen Rundfunk. Die öffentliche, gut besuchte Abschlussveranstaltung in der Bosener Mühle. Das unbeschreibbare Gefühl, „angekommen“ zu sein. In jeglicher Hinsicht.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2. Preis beim Autorenwettbewerb des Freien Deutschen Autorenverbandes
- Sebastian-Blau-Preisträger
- 1. Preis beim 12. Zuffenhausener Mundartdichter-Wettbewerb
- 2008 Sebastian-Blau-Preisträger
- 2014 Ehrennadel für Verdienste in der Heimatpflege
Veröffentlichungen (Auswahl)
Im Symposium verfasster Text:- AufgelesenesBuchveröffentlichungen:
Buchveröffentlichungen
- ooglooga (vergriffen)
- Geschichten vom Dorf (vergriffen),
- aus’m Gluufahäfele (vergriffen)
- Das Fenster zum Hof (vergriffen)
- Heimat ist da, wo man dich versteht (vergriffen)
- Woisch noh? (vergriffen)
- Kommet noh rei! Silberburg-Verlag Tübingen 2004
- Käsreitergschichta Silberburg-Verlag Tübingen 2011
zahlreiche Lesungen, auch im Rundfunk
Beiträge zum Symposium
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Bosener Fragmente
Beim 18.Bosener Mundart-Symposium vom 27.4. bis zum 2.5.2010 war ich nicht in der Bosener Mühle, sondern in einem Hotel im Ort untergebracht. Von meinem Zimmer aus blickte ich auf die Evangelische Kirche und den kleinen Friedhof.
Gleich am ersten Morgen begrüßte mich um 7 Uhr die Glocke der Kirche mit ihrem kräftigen Klang, der aber nach wenigen Schlägen sanft verwehte. Ich fühlte mich sofort an unsere Kirche im Südschwarzwald, meiner zweiten Heimat, erinnert, die ebenfalls morgens um 7 Uhr ihr Tagwerk beginnt.
Von diesem Moment an wurde die Glocke der Bosener Kirche mein täglicher Begleiter, mit dem ich Zwiesprache hielt. Daraus entstanden die Bosener Fragmente.
Die erste Nacht im Hotel verlief erwartungsgemäß unruhig. Der Morgendämmerung zeigte ich noch ein missmutiges Gesicht. Dann aber …
Fragment Eins
odr
Visavis von dr Kirch
Morgens am siebene
isch d Welt
wiedr en Ordnong.
Dr Herrgott said lautschtark
Griaß Gott.
Wia em Schwobaland
odr em Schwarzwald.
Doo bene dahoimd.Fragment Zwei
odr
Visavis
Siebene.
Großr Gott,
duad des an Schlag.
Se send scheints
a weng schwerhörig
en dr Gegend.
Abr beim Ausklinga
vrschdanded mir ons
wiedr bessr.Fragment Drei
odr
Visa
Schlagartig
bene wach.
Griaß Gott.
Vrgelts Gott.
Ach Gott,
hann i draimd heid nachd.
Meh wia dahoimd.Fragment Vier
odr
Was sonschd?
I koos kaum
vrwarda,
dai erschde Berührong
am Morga.
Die erschd Omarmong
nochra donkla Zeit.
Weile schpüra ko,
wia s Leba
zrick kommt.
Ond
weitr goht.Fragment Viereinhalb
odr
Voram Sonndich
Ond morga friah?
Am siebene?
Bisch du do wiedr do?
I vrlass me druff.
Vrlass me net,
ao wenn i dir jetzt
aus de Aoga gang.
A Schtück
von mir
bleibd hier.
Am Sonntag dann, dem Tag der Abreise, blieb die Glocke stumm.
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Heimat
wenne da Gschdank vo dr Mischde wiidr schmegg wenn d Haipfl en de Fäaschdr Aoga griagad wenn d Schadda schnällr send wia d Leid wenn aidriffd was mr schao lang gwissd hodd wenne bei de andre em Gschbräch bee ohne dasse middschwäddsa koo ond wenne wois was mr middanandr vonanandr ananandr hodd wenn d Woorad ondram Debbich leid ond dr Kopf said gang bloos wägg aabr s Härz bleibd schdao noo beene drhoimd